Hallo alle zusammen, dies wird ein etwas längerer Bericht, da es doch einges vom Wochenende (Terrakotta Armee, ein zum Glück kleines Erdbeben,…) zu Berichten gibt.
Von Montag bis Mittwoch war eine 3-tägige Staatstrauer angesetzt. Alle Bars usw. waren geschlossen und selbst in den Supermärkten lief keine Musik und Werbung. Am Montag gab es um 14.28 Uhr 3 Gedenkminuten im Geschäft.
Vom Sonntag (Olympische Fackel) habe ich mir eine schöne Erkältung eingefangen. Morgens hatten wir ja über 30 Grad und nachmittags dann nur noch 20. Deshalb bin ich immer relativ früh pennen gegangen, da wir vor hatten am Wochenende auf jeden Fall einen Ausflug zu machen. Xi’an war ja gekancelt, weil zu teuer, aber am Mitwoch waren die Tickets auf einmal bei 230 (+150 Steuer) fuer den Hinflug und 450 (+150 Steuer) für den Rückflug. Also haben wir (Hannes, Uli, Robert, Sebastian, Steffi, Katrin und ich) uns kurzfristig entschieden doch nach Xi’an zu fliegen.
Kurze Geschichte zu Xi’an: Xi’an liegt in der Mitte von China und wenn man auf die Landkarte schaut (die chinesische mit Amerika im Osten) dann ist Xi’an die Mitte der Welt.
Seit der Vereinigung von China in der Qing Dynastie war Xi’an Hauptstadt von China. Um die Stadt gibt es eine Mauer mit 4 großen Toren in allen 4 Himmelrichtungen. Im Zentrum stehen der Bell Tower und der Drum Tower. Morgens wenn die Zugbrücken geöffnet wurden, wurde die Glocke (Bell Tower) geläutet und abends wenn die Brücke geschlossen wurde, wurde getrommelt (Drum Tower). Heute hat Xi’an 8 Mio Einwohner und ist, wie vermutlich alle wissen, nicht mehr die Hauptstadt von China. Wer mehr über Xi’an wissen will, einfach googeln, weil wenn ich jetzt anfange hier alles zu erzählen bin ich morgen noch nicht mit schreiben fertig.
Freitag gings direkt von der Arbeit zum Flughafen, weil es sich für uns nicht mehr gelohnt hat heim zu fahren. Unser Flug sollte um 21.50 Uhr gehen, aber wir hatten eine halbe Stunde Verspätung. Nach 2h Flug kamen wir dann in Xi’an an und haben dort den letzten Shuttle Bus zum Bell Tower (Zentrum) bekommen. Von der Bushaltestelle mussten wir noch knappe 10 Minuten zu unserem Hostel, dem Bell Tower Youth Hostel, laufen. Beim Einchecken (halb 2 Uhr!) haben wir dann gleich eine Tagestour für Samstag mit Guide und Fahrer zur Terrakotta Armee, Banpo Neolithic Village und Huaqing Hot Springs inkl. Mittagessen für 320RMB gebucht. Da wir ja alle nichts zum trinken mit ins Flugzeug nehmen durften, sind wir erst nochmal zum McDonalds gelaufen und waren dann gegen 2 Uhr im Bett.
Samstag hieß es dann um 7.30 Uhr aufstehen, weil unsere Tour um 9.30 Uhr losging. Zum Frühstück gab es ‚Swiss Breakfast’ für 18RMB. Das bestand aus 4 Scheiben Toast, einer Scheibe Käse, Marmelade, 2 Eiern und einem Müsli.
Punkt 9.30 Uhr waren wir fertig und sind mit einem Kleinbus zum Banpo Village gefahren. Das ist ein Ausgrabungsort wo man ein 6000 Jahre altes Dorf gefunden hat. War interessant so was mal zu sehen, aber nicht das, weswegen wir nach Xi’an sind.
Danach ging es weiter zu einer (staatlichen) Terrakotte Fabrik. Dort werden die Figuren in allen Größen und in bester Qualität hergestellt. Die Kleinen werden in Formen gepresst, dann per Hand nachbearbeitet und bei knapp 1000 Grad ziemlich lange gebrannt. Diese Figuren kann man später auch z.B. in den Garten stellen, allerdings haben die natürlich auch ihren Preis.
Von da aus ging es weiter zu den Huaqing Hot Springs. Hier gibt es einige heiße Quellen und so wurde der Platz früher im Winter von den Kaisern zum Baden genutzt. Wer mehr wissen will einfach googeln oder Lonely lesen.
Leider sind wir da recht schnell durch weil wir im Banpo Village schon viel Zeit verloren hatten. Im Anschluss ging es Essen und anders als erwartet, war das ein richtig nobles Essen. Wir hatten einen Round Table mit Nudeln, Fisch, Hähnchen süß-sauer, Salat,.... viel zu viel um alles zu essen. Wir mussten ca. die Hälfte stehen lassen.
Direkt neben dem Restaurant war eine Seidenfabrik wo wir die Seidenherstellung erklärt bekamen und auch selber Hand anlegen durften. Zur Herstellung von Decken wird ein kleines Seidenstück auseinander gezogen und aus mehreren solcher Schichten besteht dann eine Decke. Dieses auseinander ziehen ging bei uns daneben und wir hatten ein großes Loch auf der einen Seite. Da eine Decke aber aus sehr vielen Schichten besteht, war das kein Problem
Nachdem wir da durch waren, ging es zu unserer letzten Station, der Terrakotta Armee. Mit Studentenausweisen bekommt man 50% Rabatt, aber da nicht alle ihren Ausweis dabei hattten, haben wir einfach Personalausweis, Versicherungskarten usw. abgegeben und es hat auch funktioniert. Die Terrakotta Amree steht in 3 großen Hallen auf einem riesen Gelände. Normalerweise hat es dort unmengen von Touristen, aber durch die Erdbeben war nichts los. In der größten Halle, in der über 1000 Krieger stehen (Pit 1), waren außer uns vielleicht noch 100 Touristen. Unser Guide hat gemeint, solche Bilder wie wir machen konnten, sind normalerweise kaum möglich.
In Halle 1 (Pit 1) sind 6000 Krieger und von denen kann man 1000 anschaun. Die Krieger sind ursprünglich bemalt gewesen, aber wenn man sie ausgräbt, verschwindet die Farbe innerhalb von 15 Minuten. Daher wird nicht weiter ausgegraben, sondern nach neuen Methoden geforscht um diese Bemalung zu erhalten.
In Halle 3 (Pit 3) stehen die ganzen Offiziere und Generäle. Dies ist eine ziemlich kleine Halle mit nur 72 Statuen und sie wurde erst vor kurzem wieder eröffnet, weil das Dach renoviert werden musste.
In Halle 2 (Pit 2) sind fast keine ganzen Krieger zu sehen, allerdings sollen es dort 1300 sein. Aber wegen der Farbgeschichte ist noch nichts gemacht. Die kaputten ausgegrabenen Krieger sind so liegengelassen wie man sie gefunden hat. Dort wird erst weiter gemacht wenn man weiss wie man die Farbe erhalten kann. In Glaskaesten stehen einige der Hauptfiguren mit kleinen Erläuterungen und man kann sehen wie detailliert die gemacht wurden.
Beim fertigen der Figuren war jeder Arbeiter für eine Figur zuständig. Jeder musste auf seiner Figur unterschreiben und so wusste man genau wer welche Figur gemacht hat und wenn die Qualität der Figur nicht stimmte, dann gabs die Todesstrafe.
Nach knapp 2h in den Hallen haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht und wir konnten unseren Fahrer dazu überreden, uns an der Big Wild Goose Pagoda raus zulassen. Wir hatten die Information, dass dort um 8 Uhr das größte Wasserspiel Chinas stattfindet, aber um 8 uhr war noch nichts los. Erst um halb 10 Uhr fing das Wasserspiel an, aber das Warten hat sich gelohnt. Da kann das Wasserspiel in Hangzhou am Hyatt einpacken.
Gegen 11 Uhr waren wir dann wieder im Hostel und Uli und ich sind noch mal zum Essen losgezogen, weil wir nicht zu McDonalds wollten und die Küche im Hostel schon zu war. In einer Straße haben wir dann viele Händler gesehen und bei einem haben wir uns dann fuer 6RMB je einen Treller Nudeln machen lassen. Leider hatten wir keinen Foto dabei.
Danach wollten wir eigentlich noch in einen Club, aber in den Einzigen in dem was los war, wurden wir nicht rein gelassen, mit der Begründung, dass wir ‚trouble’ machen könnten (haben uns 2 Chinesinnen zaghaft übersetzt) und so sind wir eben wieder ins Hostel zurueck.
Bilder vom Samstag gibt’s aber heute schon, Rest wie gesagt die nächsten Tage
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8. Woche - Xi'an |
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